Immer mehr Menschen gehen nahezu weltweit auf die Straßen, um gegen die barbarische Invasion Putins gegen die Ukraine zu protestieren. Auch in unserer Gemeinde ist die Wut und Verachtung des Kreml-Chefs spürbar groß. Auf einem Schild im Internet wird Putin als „Killer“ mit Blut verschmierter Hand im Gesicht dargestellt. Die Anteilnahme am Schicksal der Ukraine ist groß, auch in Münster. Hier haben in der Stadt wie auch bei Familien unserer Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Münster sich geflüchtete Menschen aus dem Kriegsgebiet der Ukraine in Sicherheit bringen können.
Am 24. Februar 2022 begann der Überfall auf die Ukraine. Das sind inzwischen neun Monate und Wut und Hass auf den Kreml-Chef und seine Despoten werden immer größer – auch ich spüre, wie Hass und Verachtung in mir wachsen. Viele der geflüchteten Menschen
die auch durch unsere Jüdische Gemeinde betreut und begleitet werden, leben von ihren Liebsten, ihren Familien, Bekannten, Freunden, Schulkameraden/innen getrennt, wurden Haus, Eigentum, Kindheitserinnerung und eine alte Welt brachial zerstört. Ich hörte eine Mutter klagen, deren Sohn im jungen Alter von 25 Jahren im Kugelhagel der geopolitischen Fantasien des Kremls fiel und heute nicht weiß, wo sein Grab sich befindet.
Russland setzt seinen brutalen Überfall mit ferngelenkten Waffen auf die Zivilbevölkerung und Infrastruktur der Ukraine unvermindert fort, um durch eine Fluchtbewegung aus der Ukraine die westliche Geschlossenheit zu destabilisieren. Indes sind Millionen Ukrainer/innen ohne ausreichende Lebensmittel, ohne Strom und ohne Gas – wo jetzt die Kälte kommt.
Allein am gestrigen Mittwoch gingen erneut ca. hundert Raketen auf ukrainische Städte nieder.
Dass sich die aus der Ukraine geflüchteten Menschen sich hier bei uns Sorgen um ihre Angehörigen in der Ukraine, vor allem während des jetzt herannahende Winters machen, ist nur allzu verständlich.
In unserer Gemeinde Inzwischen erhalten junge Erwachsene aus der Ukraine seit April 2022 deutschen Sprachunterricht.
Wir hoffen und wünschen uns, dass die jungen Erwachsenen mit ihren Kindern hier bei uns etwas Abwechslung und das Gefühl des Angenommenseins erfahren, um die Bilder des Schreckens aus ihrer Heimat etwas vergessen, dennoch etwas Freude haben sich hier schnell zurechtfinden werden, sowohl sprachlich als auch sozial und gesellschaftlich.