Großes Interesse und Faszination

Zum „Tag des Offenen Denkmals“ am 8. September 2024 die Vorstandsmitglieder des Vereins zur Förderung des jüdischen Friedhofs an der Einsteinstr., boten Frau Professorin Marie-Theres Wacker und Herr Dr. Ludger Hiepel zusammen mit mir als Ehrenvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Münster, Führungen auf dem Jüdischen Friedhof an der Einsteinstraße in Münster an. Etwa 250 Besucher nahmen daran teil. Hier nun mein Bericht:

„Unser altehrwürdiger jüdischer Friedhof in Münster zog heute am „Tag des offenen Denkmals“ erneut zahlreiche Besucher aus Münster und Umgebung in seinen Bann. Jedes Jahr öffnen an diesem Tag viele jüdische Friedhöfe in Deutschland ihre Tore für die Öffentlichkeit, und auch in Münster gewährten wir für diesen besonderen Anlass Einblick in unseren altehrwürdigen jüdischen Friedhof, der sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

Dies ist ein einmaliges Ereignis, denn unser jüdischer Friedhof bleibt über das Jahr hinweg geschlossen, was sowohl mit dem tiefen Respekt vor der Totenruhe als auch mit Sicherheitsgründen zusammenhängt. Ein jüdischer Friedhof ist ein Ort der Ruhe und des Friedens, und es ist unsererseits religiöse Pflicht darauf zu achten, dass alles unterbleibt, was die Totenruhe stören könnte.

Von 11:00 bis 15:00 Uhr führten Marie Theres Wacker, Ludger Hiepel als Vorstandesvertreter: in  des „Verein s zur Förderung des Jüdischen Friedhofs an der Einsteinstr. Münster e.V“ und ich die vielen interessierten Besucher in verschiedenen Gruppen über unseren jüdischen Friedhof. Marie Theres Wacker und Ludger Hiepel übernahmen den historischen Teil und gaben den Gästen einen umfassenden Einblick in die bedeutungsvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde in Münster sowie in die historische Entwicklung des jüdischen Friedhofs in der Einsteinstraße in Münster, auf dem 1812 die erste Bestattung stattfand. Sie vermittelten den Besuchern einen Zugang zur Vergangenheit und die historische, einmalige Bedeutung dieses Ortes.

Meine Aufgabe war es, den Gästen die Besonderheiten eines jüdischen Friedhofs aus jüdisch religiöser Perspektive näherzubringen. Ich beantwortete Fragen zu den spezifischen Ritualen und Traditionen rund um den Tod und die Bestattung nach unserer jüdischen Religion. Dazu gehörten Themen wie die Sterbebekleidung, die Aufgaben der Chewrat Kadischa, die rituelle Waschung des Verstorbenen, der Zeitraum bis zur Bestattung, der Ablauf der Beerdigung und die letzte Ehrerweisung für den Toten. Auch die Zeit nach der Beisetzung, die “Leweie”, sowie die Trauerzeit, die verschiedenen Rituale, die damit einhergehen und auch die häufig gestellte die Frage nach dem Brauch der kleinen Steine auf jüdischen Gräbern, waren von großem Interesse für die Besucher.

Ebenso ging ich auf Fragen nach dem barbarischen Anschlag der Hamas-Terroristen am 7. Oktober ein und auf den seither verstärkten Antisemitismus, den wir auch hierzulande erleben.

Es war ein bereichernder Tag, an dem wir vielen Menschen ermöglichen konnten, mehr über unseren altehrwürdigen jüdischen Friedhof in Münster und die jüdischen Bestattungstraditionen zu erfahren, die sonst nur wenigen bekannt scheinen.

Wir hoffen und wünschen uns auch, dass wir mit der Führung auf unserem jüdischen Friedhof am heutigen „Tag des offenen Denkmals“ gleichsam auch einen Beitrag dazu leisten konnten, Vorurteile abzubauen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen.“

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