Aufgrund des langjährigen Kontakts unserer Gemeinde mit Bischof Dr. Felix Genn wurde ich heute von der bischöflichen Medienstelle zu einem Video-Interview eingeladen. Anlass war der bevorstehende 75. Geburtstag des Bischofs am 6. März kommenden Jahres.
Im Interview ging es vor allem um die Frage, was ich als ehemaliger Vorsitzender unserer Gemeinde am Bischof von Münster besonders schätze und was ich ihm zum Geburtstag wünschen würde. Hier eine kurze Zusammenfassung meiner Antworten aus dem Interview:
Treuer Wegbegleiter:
Der Bischof hat sich über die Jahre als treuer und verlässlicher Wegbegleiter unserer Jüdischen Gemeinde Münster erwiesen.
Gutes Miteinander:
Unsere Zusammenarbeit war stets geprägt von einem respektvollen Austausch auf Augenhöhe – ganz im Sinne von Nostra Aetate.
Mahnende Stimme:
Der Bischof hat immer wieder betont, dass niemand Antisemitismus schweigend hinnehmen darf – auch die Kirche nicht. Seine mahnende Stimme war dabei stets unüberhörbar.
Zeitgemäße Aufklärung:
Durch die Unterstützung des Bischofs war es möglich, eine zeitgemäße Aufklärung über das antijüdische Figurenpaar „Ecclesia“ und „Synagoga“ am Ostportal der Lambertikirche zu erreichen. Eine Informationstafel erläutert heute den historischen Kontext und die Symbolik.
Förderer des Dialogs:
Mit diesem Schritt fördert der Bischof ein respektvolles, tolerantes und religionsübergreifendes Miteinander.
Geburtstagswünsche:
Zum Abschluss des Interviews sprach ich meine Geburtstagswünsche aus – analog zum Aronitischen Segen (Birkat Ha Kohen): „G’ttes reichen Schutz, Gnade und Frieden.“ Zusätzlich wünschte ich ihm persönlich ein langes Leben in Gesundheit „bis 120“, wie es in unserer jüdischen Tradition üblich ist: Briut / Oscher ad meah esrim / Massel.
Da der Bischof einige Hebräisch- Kenntnisse besitzt, habe ich die Wünsche auch auf Hebräisch formuliert:
אושר וברואות עד מאה עשרים – מזל טוה – שלום
Anmerkung:
Das Video wird gemeinsam mit weiteren Interviews auf der Geburtstagsfeier gezeigt.